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1. Tag – Positive Begegnung (PoBe) 2018 in Stuttgart

Es ist 4:30 Uhr am Donnerstag morgen , der Wecker klingelt, die Nacht war kurz, es ist noch dunkel.

Aber, was macht man nicht alles für sein ehrenamtliches Engagement.

Heute um 6:02 Uhr geht es vom Berliner Hauptbahnhof über Frankfurt/Main nach Stuttgart zur Positiven Begegnung.

Die Positive Begegnung ist Europas größte Selbsthilfe Konferenz zum Leben mit HIV/AIDS, organisiert von der Deutschen Aids-Hilfe und eine Reihe von immer wechselnden Community Vertretern*innen.

Schon im Jahr 1990 fand die erste Positive Begegnung, damals noch Bundespositivenversammlung genannt, in Frankfurt statt.

„Etwa 300 HIV-Positive und AIDS-Kranke beschäftigten sich intensiv mit den Fragen der Selbstorganisation, der medizinischen Forschung und Versorgung, der rechtlichen und sozialen Absicherung, der Pflege, der Ent-Diskriminierung und -Kriminalisierung. Dabei war kein starrer Rahmen gesetzt, und es entstanden nach Bedarf auch neue Arbeitsgruppen, die sich einem für sie wichtigen Anliegen widmen konnten. Auch die Erfahrungen, die Positive und AIDS-Kranke in und mit AIDS-Hilfen gemacht haben, wurden kritisch und selbstkritisch beleuchtet. Schließlich wurden Forderungen zu den einzelnen Problemkomplexen formuliert, die an die Politik, die Parteien, die Gesellschaft und nicht zuletzt an die AIDS-Hilfe gestellt werden.“ (Zitat aus dem AIDS-FORUM D.A.H. Sonderband, 1990)

Die PoBe, wie die Positive Begegnung kurz genannt wird, hat dieses Jahr sogar ein Jubiläum, sie findet dieses Jahr das 20. mal statt (in der Regel findet sie alle 2 Jahre).

Da bekannt werden ohne Social Media heutzutage kaum noch möglich ist, ist die PoBe natürlich auch bei Facebook vertreten und die Deutsche Aids-Hilfe twittert unter dem #PoBe2018 fleißig über die Konferenz.

Auch ein vielfältiges Programm mit verschiedenen Themenschwerpunkten wurde von der Vorbereitungsgruppe der PoBe erstellt.

Neben der großen Eröffnungsveranstaltung am heutigen ersten Tag gab es noch ein Plenum der PositHIVen Gesichter in dem die Arbeit der letzten zwei Jahre vorgestellt wurden, welche Wünsche und Anregungen den neu zu wählenden Mitgliedern mit auf den Weg gegeben werden soll und es wird eine neue Resolution „Null Diskriminierung“ vorgestellt.

Die PositHIVen Gesichter werden alle zwei Jahre auf der PoBe neu gewählt und besteht ausschließlich aus Community Vertreter*innen.

Vor und nach dem Rahmenprogramm gab es heute auch noch den s.g. Markt der Möglichkeiten. Dort haben sich Selbsthilfeorganisationen-, Vereine und Projekte, die sich mit der Verbesserung der Lebenssituationen von HIV positiven Menschen beschäftigen, vorgestellt.

Auch wir von pro plus berlin e.V. waren mit einem kleinem Infostand dabei.

Nach dem reichhaltigen Abendbuffet gab es noch allerlei treffen, so trafen sich zum Beispiel die Jugendlichen und Trans* Personen in einem extra geschützten Rahmen um sich kennen zu lernen und auszutauschen.

Natürlich darf auch Laura Halding-Hoppenheit auf der PoBe nicht fehlen. Laura betreibt schon seit einigen Jahren jedes Mal auf der PoBe „Laura’s Café“ und verköstigt alle Teilnehmer*innen während der gesamten Konferenz mit Snacks und Getränken.

Die Stuttgarter Legende ist auch Schirmfrau der diesjährigen Positiven Begegnung, betreibt eine Bar und den King’s Club (in dem am Samstag auch die Abschlussparty der PoBe stattfindet) in der Stuttgarter Szene, ist Stadträtin (DIE LINKE) im Stuttgarter Stadtrat und ist bereits 2014 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande für ihre Arbeit in der LSBTIQ*-Szene ausgezeichnet worden.

Nun geht der erste, sehr lange Tag, auch langsam zu Ende.

Bei einer Cola, einem Bier oder einem Wein wird sich noch gemütlich unterhalten und ausgetauscht.

Morgen früh nach dem Frühstück geht es weiter mit der Konferenz.

In den Themensträngen

  • Alltagsrealitäten des Lebens mit HIV
  • Bilder von HIV
  • HIV, Leben und Politik
  • Selbsthilfe und Aidshilfen
  • Sexlife
  • Sexualität_en

wird es dann spannende Diskussionen, ein reger Austausch und auch neue Informationen geben.

Wir freuen uns schon sehr auf morgen!

geschrieben von: Christoph S. Vorstandsmitglied seit 2017