1. Mitgliederversammlung von pro plus berlin e.V.
Am vergangenen Samstag (10.03.2018) hatten wir unsere erste Mitgliederversammlung nach der Gründung im August letzten Jahres. 14 von 21 Mitgliedern kamen dazu in der Wilhelmstraße zusammen.
Nachdem die ordnungsgemäße Einberufung der Mitgliederversammlung und die Beschlussfähigkeit festgestellt wurde, gab der Vorstand seinen Jahresbericht für 2017. Dabei wurden die verschiedenen Schritte von der Gründung bis zur Eintragung und der aktuelle Stand in Bezug auf die Gemeinnützigkeit dargestellt, aber auch, wie der Vorstand bisher gearbeitet und womit er sich bisher beschäftigt hat. Über die 2017 stattgefundenen Projekte wie den Gründungsempfang und den gestarteten Stammtisch, dem Netzwerktreffen und die verschiedenen Anfragen (unter anderem von der Siegessäule) an den Vorstand wurde berichtet. Ebenso über die finanzielle Situation – welche der Kassenprüfer prüfte und deren Richtigkeit bestätigte – sowie die Entstehung und die Ideen für die Homepage. Abschließend wurde der Vorstand für das Jahr 2017 entlastet.
Anschließend ging es in den regen Austausch und die Diskussion, inwieweit und an welchen Stellen die Mitglieder von pro plus berlin e.V. den Verein mit gestalten möchten und den Vorstand in seiner Arbeit unterstützen können. Alle Mitglieder stimmten darüber überein, dass verschiedene Aufgaben in kleinen AGs, die autark und selbstbestimmt an ihren Themen arbeiten können und sollen, konstruktiv erledigt werden können. So wurden direkt Vorort die AGs „Flyer“ / Sympathie Symbol, Leitspruch, Fundraising und Homepage gegründet. Für die verschiedenen AGs, auch die in Zukunft entstehenden, wurde festgelegt inwieweit die Ergebnisse dem Vorstand oder der gesamten Mitgliedschaft zur Abstimmung vorgelegt wird. Ein weiterer Punkt bei der Mitgestaltung des Vereins war die Findung und Mitbestimmung von Terminen.
Ein weiterer TOP auf der Mitgliederversammlung waren Projekte für das laufende Jahr. Verschiedene Ideen wurden gesammelt und diskutiert. Von den verschiedenen Ideen wurden dann drei Projekte ausgewählt, welche in diesem Jahr mit Priorität realisiert und umgesetzt werden sollen. Dazu wurden direkt die entsprechenden AGs gegründet. (Natürlich sind diese auch für neue Mitglieder, die dem Verein beitreten, noch offen.) Die drei Projekte mit den meisten Stimmen für dieses Jahr sind:
- eine Radtour
- “Sonntagsveranstaltungen“ um mit den Menschen ins Gespräch über HIV und das normale Leben mit HIV zu kommen – beispielsweise beim Parkfest in Friedrichshain, auf einem Wochenmarkt, dem Karneval der Kulturen, verschiedenen Demos u.v.m.
- Beteiligung bei „Gaynight at the Zoo“ mit einem Info-Stand
Alle weiteren Ideen werden im Ideenpool, der schon besteht, gesammelt und gehen dadurch nicht verloren. Und je nach Möglichkeit werden auch diese realisiert. Einig für die Projekte waren sich alle Mitglieder, wie es auch schon in der Satzung festgeschrieben ist, dass die Projekte nicht nur in der Gay-Community durchgeführt werden sollen, sondern auch und gerade im hetero-normativen Teil der Gesellschaft.
Unter dem TOP Verschiedenes wurde dann unter anderem über den Deutsch-Österreichischen Aids-Kongress 2019 im Hamburg gesprochen. Aber auch über die Erweiterung der Fast-Track-City-Ziele. Denn die “90-90-90“ sind ein schönes Ziel – finden ihre Erfüllung aber eher im biomedizinischen Bereich. Für uns wichtiger und woran wir mit arbeiten können ist die “0“ für die Abschaffung für Stigmatisierung (und Diskriminierung). Und diese darf nicht erst zum Schluss kommen und genannt werden, sondern die Abschaffung von Stigmatisierung – und dadurch die Abschaffung der Angst – ist die Voraussetzung um die anderen Ziele zu erreichen. Also: “0-90-90-90“!
Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Mitgliederversammlung war auch die Einbeziehung und Beteiligung von Frauen bei pro plus berlin e.V.. Obwohl der Verein für alle offen, nicht zielgruppenspezifisch ist und sich als Vertretung ALLER Menschen mit HIV versteht, sind Frauen derzeit leider noch ziemlich in der Minderzahl. Aber auch hier gibt es von Seiten des Vorstandes Bestrebungen dies zu ändern, was den Mitgliedern berichtet wurde. Dazu und zu anderen Themen wird sich der Vorstand im April zu einer Klausur in Berlin zusammensetzen.
Es war eine sehr respektvolle, interessierte und konstruktive Mitgliederversammlung, auf der einige gute Anstöße gemacht wurden, die jetzt in die Tat umgesetzt werden wollen – gerne mit dir als neues Mitglied!