LGBTIQ* in Polen – die Situation wird immer prekärer
ENOUGH is ENOUGH! & fundacja równość machen aufmerksam
Die Situation für LGBTIQ* Personen in Polen wird immer prekärer und gefährlicher. Mit der internationalen Kampagne „My identity is not an ideology” wollen die Initiativen ENOUGH is ENOUGH! aus Berlin und fundacja równość aus Polen gemeinsam darauf aufmerksam machen. Mit dem Aufruf zur Solidarität startete die Kampagne am 17.04.2021.
Mit der Kampagne will das deutsch-polnische Bündnis der LGBTIQ* Gemeinschaft in Polen nicht nur Raum geben, sondern Aufmerksamkeit schaffen. Menschen in Deutschland und Polen sollen, so die beiden Initiativen, zum Nachdenken und zur Solidarität bewegt werden.
Im Rahmen der Kampagne sind ein großes Social Media Engagement, ein Crowdfunding und der Versand von Stickern und Postern geplant. Dazu wird es einen Kampagnensong geben, Mikro-Demonstrationen sind geplant.
Botschafter*innen der Kampagne sind dabei unter anderem Terry Reintke (Mitglied des Europäischen Parlaments), Adam Wajrak (polnischer Journalist und Aktivist) und MKSM und LEOPOLD (Musiker). Sie sollen die Kampagne in die Öffentlichkeit tragen.
Start war der vergangene Samstag mit einem Crowdfunding online, welches zum Ziel hat, parallel mit den stattfindenden Prides in verschiedenen polnischen Städten Billboards aufzuhängen und so für Sichtbarkeit zu sorgen. “Unterstützende können so in ihrem Namen ein Billboard (oder einen Teil) sponsern!”, erklärt Jasmin Daum von ENOUGH is ENOUGH!. “Das ist eine tolle Möglichkeit für die Community und Verbündete, ihre Solidarität mit den Menschen in Polen zu zeigen”.
Um die Menschenrechte in Polen ist es mehr als schlecht bestellt – nach dem Motto: kein Schritt vor, zwei zurück. Die queerfeindliche Politik von Polens Präsident Kaczynski und dass sich hunderte Gemeinden als “LGBT-freie Zonen” deklarierten, ebnete den Weg für eine massiv steigende Anzahl Hassverbrechen gegenüber LGBTIQ*-Personen in Polen. Nicht zuletzt trug auch die neue Gesetzgebung, die Frauen den Zugang zu einer sicheren Abtreibung verwehrt, einen großen Teil zur weiteren Polarisierung der Gesellschaft bei. “Nicht nur LGBTIQ*, auch andere marginalisierte Gruppen leiden unter der repressiven Politik in Polen. Das vollständige Abtreibungsverbot hat es nun auf die Spitze getrieben”, sagt Miko Czerwiński, Sprecher der polnischen Initiative fundacja równość.
Es wir also Zeit zusammenzurücken, zusammenzustehen und gemeinsam für Menschenrechte aufzustehen – in Europa und weltweit!